Mittwoch, 16. Februar 2005

wörtlich

Lieb' und Leid
liegen so nahe beieinander
wie Leib und Lied

Träume sind Schäume

Was uns am Tage verwehrt bleibt, das leben wir in der Nacht aus.
So einfach könnte eine Traumdefinition lauten, die aber sicherlich sofort ihre Gegner finden würde, die wiederum behaupten würden, dass wir das träumen, was wir am Tag nicht fertigzudenken imstande waren.
Falls das stimmt, sollte ich mein Leben wohl schleunigst überdenken.
Ich nehme an, Sie möchten jetzt gern wissen, was ich heut Nacht geträumt habe. Na gut, es war aber nichts Erfreuliches. Meine Lieblingstante ist gestorben, nachdem sie noch ein Kind bekommen hat. Fruchtbarkeitsmäßig ist sie in Wirklichkeit ja längst über dem Jordan und ihre Tochter hat eigentlich grad ein Kind bekommen, was vielleicht den Traum erklärt aber doch nichts zur Sache tut. Denn geträumt hab ich es. Man sagt ja, dass wenn man träumt, dass jemand stirbt, dann bedeutet das, dass eine neue Lebensphase beginnt. Aber wozu brauch ich eine neue Lebensphase, ich möchte viel lieber weiterhin so vor mich dahintümpeln. No?
Und gestern - mein Repertoire ist ja groß - habe ich geträumt, dass ich mir meine Haare ratzekahl abgeschnitten habe. Wer mir kennt, weiß, dass ich über ein durchwegs ansehnliches, langes Haarkleid verfüge, das ich eigentlich selber recht gern mag. Und so fragte ich mich im Traum, wie mir denn im Traum nur einfallen konnte, so etwas Idiotisches zu tun. Wäre ich ein Mann, wäre es sicher ein Kastrationstraum gewesen, so zum Vergleich.
Und da nun doch schon ein paar Wochen vergangen sind seither, kann ich auch erzählen, dass ich sehr oft Träume von Flutwellen habe, schon seit Jahren. Die Flutwelle kommt, alle rennen weg, nur ich bleibe stehen, bis sie mich erwischt hat.
Manchmal denke ich, ein Traumdeuter hätte eine rechte Freude mit mir.
Meine Freundin erzählte mir vor wenigen Tagen, sie hätte einen Sextraum mit Gerard Depardieu gehabt. Ich hätte auch lieber Sexträume, vielleicht nicht gerade mit dem Depardieu, aber schon auch.
Aber: Träume kann man sich ebensowenig aussuchen wie das Wetter...

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ist das ja schier ein Kompliment
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