Album der Poesie?
Es ist nun zwar schon eine Weile her, aber es gab einmal eine Zeit, in der auch Frau Freilich ein Kind war. Ein kleines Mädchen war sie und wie es bei kleinen Mädchen so üblich ist, besaß sie ein Poesiealbum, in Österreich Stammbuch genannt.
Und so ergab es sich unlängst, dass Frau Freilich eben dieses schöne Buch, gebunden in hässlichstem Bast, wiederfand und in einem Anflug von Nostalgie darin zu blättern begann.
Eben ein Poesiealbum, das, ja, auch ihres, folgende Zeilen enthielt:
"Rosen, Tulpen, Nelken
alle Blumen welken
Stahl und Eisen bricht
nur unsre Freundschaft nicht."
Von einer gewissen H., wer war das nochmal? Das wollte Frau Freilich einfach nicht mehr einfallen.
Und der Großvater, er kannte Frau Freilich wohl sehr gut, schrieb, sie weiß heute noch, dass sie ihn dafür hasste damals,
"Morgenstund
hat Gold im Mund
(irgendetwas unleserliches)
drum steh früh auf
verschlaf ihn nicht."
Die erste Seite war natürlich für die beste Freundin reserviert, die schrieb:
"Aus nichts wird nichts
das merke wohl
wenn aus dir etwas werden soll!"
Schluck. Kinder sind grausam.
Und so ergab es sich unlängst, dass Frau Freilich eben dieses schöne Buch, gebunden in hässlichstem Bast, wiederfand und in einem Anflug von Nostalgie darin zu blättern begann.
Eben ein Poesiealbum, das, ja, auch ihres, folgende Zeilen enthielt:
"Rosen, Tulpen, Nelken
alle Blumen welken
Stahl und Eisen bricht
nur unsre Freundschaft nicht."
Von einer gewissen H., wer war das nochmal? Das wollte Frau Freilich einfach nicht mehr einfallen.
Und der Großvater, er kannte Frau Freilich wohl sehr gut, schrieb, sie weiß heute noch, dass sie ihn dafür hasste damals,
"Morgenstund
hat Gold im Mund
(irgendetwas unleserliches)
drum steh früh auf
verschlaf ihn nicht."
Die erste Seite war natürlich für die beste Freundin reserviert, die schrieb:
"Aus nichts wird nichts
das merke wohl
wenn aus dir etwas werden soll!"
Schluck. Kinder sind grausam.
freilich - 22. Feb, 21:24