Jüngsten Medienberichten zufolge werden die Wirkstoffe eines viel besungenen
Potenzmittels bereits erfolgreich in der Behandlung von schweizer Kleinkindern eingesetzt.
Damit öffnen sich Tür und Tor für eine neue Ära in der Sparte der Werbung und Marktkommunikation, reagiert sie doch umgehend auf die jüngsten sich abzeichnenden Veränderungen im Produktdesign!
Um die Zukunft der Menschheit, also den Bestand dieser Spezies zu sichern, nimmt das Product Placement völlig neue Dimensionen an und kümmert sich dem entsprechend bereits im Kleinkindalter für eine potente Zukunft.
Als Werbefachfrau habe ich selbstverständlich bereits im Vorfeld alle Möglichkeiten ausgearbeitet und schlagkräftige Slogans für die Werbung, die unsere Zukunft bestimmen wird, entwickelt:
Bin mit Hipp
auf Höllentrip!
oder
Verzehrst du munter ja! natürlich
dankt dein Weib es dir gebührlich
oder
erst Alete
dann die Fete
auch eine regionale Orientierung in der Werbung wird möglich
entscheidest du di fia Humana
san d' Instrumente hoat wia Bana
Marktpoten
ztial mit Zukunft!
edit (aufgrund Araxes Kommentar):
Über Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie Ihren Arzt oder Elektriker.
freilich - 23. Feb, 11:09
Es ist so kalt um mich herum
wo Schwaden schweren Nebels schweben,
zu träge sich emporzuheben.
Und Stille nimmt – die sie bewegte!
gefangen, was sich hier einst regte.
Ich frag schon lang nicht mehr warum.
Wiesos, weshalbs, entzaubern sie
die Macht des Lebens? Tauschen nie
der Wahrheit letzten Kern gen dich –
und Schweigen hüllt sich über mich.
Ein Vorhang fällt, und sei es drum.
Los! Denket, spüret, zeigt euch Wesen!
Aus eurer bangen Seele lesen
will Hochmut, teuflisch. Für Momente
glimmt Feuer auf. Gefühlsfragmente.
Gesellt die Seele sich zum Nebel
gehn Fragen, klingen Frohelieder.
Weiß spiegelt sich mein Antlitz wider
im blassen Schein des Mondes Säbel.
Es ist so kalt um mich herum.
freilich - 23. Feb, 00:23
Es ist nun zwar schon eine Weile her, aber es gab einmal eine Zeit, in der auch Frau Freilich ein Kind war. Ein kleines Mädchen war sie und wie es bei kleinen Mädchen so üblich ist, besaß sie ein Poesiealbum, in Österreich Stammbuch genannt.
Und so ergab es sich unlängst, dass Frau Freilich eben dieses schöne Buch, gebunden in hässlichstem Bast, wiederfand und in einem Anflug von Nostalgie darin zu blättern begann.
Eben ein Poesiealbum, das, ja, auch ihres, folgende Zeilen enthielt:
"Rosen, Tulpen, Nelken
alle Blumen welken
Stahl und Eisen bricht
nur unsre Freundschaft nicht."
Von einer gewissen H., wer war das nochmal? Das wollte Frau Freilich einfach nicht mehr einfallen.
Und der Großvater, er kannte Frau Freilich wohl sehr gut, schrieb, sie weiß heute noch, dass sie ihn dafür hasste damals,
"Morgenstund
hat Gold im Mund
(irgendetwas unleserliches)
drum steh früh auf
verschlaf ihn nicht."
Die erste Seite war natürlich für die beste Freundin reserviert, die schrieb:
"Aus nichts wird nichts
das merke wohl
wenn aus dir etwas werden soll!"
Schluck. Kinder sind grausam.
freilich - 22. Feb, 21:24
Neulich habe ich etwas gehört, das mir recht interessant erschien, auch wenn ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob es wahr ist. Wirtschaftssoziologen behaupten, dass die Wirtschaftskrise nach dem 11.9. lediglich eine Medienkampagne gewesen wäre (ist?). In Wirklichkeit ist es den Unternehmen nie schlecht gegangen, die erfolgreichen unter ihnen hätten ohnehin nie zu kämpfen gehabt. Es sei lediglich so verbreitet worden, damit die Preise für die Dienstleister (unter anderem) noch mehr gedumpt werden konnten, Leute entlassen werden konnten - mit dem Ziel, das Unternehmen eben noch reicher zu machen.
Für meinen Berufsbereich stimmt das zum Teil sehr wohl. Die Beispiele behalt ich jetzt lieber für mich.
Wenn man sich für Österreich die jüngsten Veröffentlichungen in Bezug auf Reich-Arm ansieht, sieht man die Vermutung bzw. Meinung der Wirtschaftssoziologen eigentlich - bestätigt. So viele Arme und von Armut bedrohte Menschen hat es schon lang nicht mehr gegeben.
Irgendwie erinnert mich das an das Mittelalter.
freilich - 21. Feb, 14:24
wir haben ihn nicht bestellt!
freilich - 21. Feb, 09:46
Heute ist ein guter Tag zum Schreiben. Wirklich. Ich spür das in meinen tippwilligen Fingern und auch in meinen heute Word.doc freundlichen Gehirnwindungen, sogar dort spür ich das. Also, es ist ganz einfach, setz ich mich hin und schreibe etwas. Worüber könnte ich schreiben? Am besten mache ich mir gleich einen Kaffee, unten in der Küche, und denke darüber nach. Beim Kaffeetrinken fällt einem immer etwas ein. Zum Beispiel, dass ich vergessen habe, die Wäsche aufzuhängen. Sie gammelt in der Waschmaschine vor sich hin und wird sich bald einen neuen Duft aneignen – die olfaktorische Wandlung sozusagen. Also, oberste Dringlichkeit, wieder rauf.
Vom Zimmer aus, in dem ich die Wäsche aufhängen will, vernehme ich den Geruch überquellenden Kaffees, wie er auf die Herdplatte spritzt. Das tut er oft, ich sollte mir Lecithin kaufen, das muss ich mir dringend auf einem Zettel notieren, sonst vergess ich es gar wieder. Aber erstmal den Kaffee retten bzw. das, was noch zu retten ist.
Soll ich jetzt erst den Kaffee trinken und mir überlegen, was ich eigentlich tun wollte, oder die Wäsche aufhängen? Ich lasse die Vernunft siegen und gebe der Wäsche den Vorrang. Wie ich sehe, ist der Ständer noch voll, den letzten Waschgang habe ich noch nicht in die Kästen geschlichtet. Also geh ich doch vorher den Kaffee trinken.
Ich hol mir eine Tasse aus dem Schrank, da ist aber keine Tasse, weil sie alle noch im Geschirrspüler sind. Räum ich ihn halt aus, den blöden Geschirrspüler. Die Katze will rein und schwänzelt schnurrend um mich herum. Das tut sie nur, wenn sie dringend was zum Fressen haben will. Geb ich ihr eben was auf ihr Tellerchen und räum dann weiter aus.
So, denk ich mir, jetzt hab ich mir den Kaffee aber redlich verdient. Setz ich mich mal hin und rauch eine. Worüber könnte ich schreiben? Die Küche ist so dreckig, die Kinder haben wieder alles vollgebröselt mit Schokolade. Das muss ich schnell wegkehren, sonst verschmieren sie es noch weiter, es ist so schon ungustiös genug. Ich kehre ein bisschen durch die Zimmer, wo die Kinder auf dem Diwan Bleistifte gespitzt und Plastilin auf die Sessellehnen gepickt haben. Das soll mich jetzt nicht irritieren, ich will ja nur die Schokoladebrösel wegkehren.
So, endlich fertig, jetzt setz ich mich an den Schreibtisch und schreib was. Worüber könnte ich schreiben? Ich sehe, dass die Wäsche noch nicht zusammengelegt und verstaut ist und mir fällt wieder ein, dass da noch eine Waschladung in der Maschine liegt. Aber ich will ja was schreiben. Was soll ich jetzt tun?
Ach, geh ich erstmal einen Kaffee trinken.
freilich - 19. Feb, 19:06
Als Frau Freilich heute Morgen ihre Nase und Jungherr Freilich sein kleines Näschen vorsichtig aus dem Fenster streckten, rochen Sie den Frühling. Und die laue Frühlingssonne kitzelte im Gesicht und schmolz die letzten Reste des harschigen Schnees weg. Und die Welt leuchtet wieder in den wunderschönsten Farben.
freilich - 18. Feb, 12:02